Könnte man einfach auch nur Stehen? Gab mal so einen auf youtube der empfahl 1 Stunde am Tag einfach nur zu stehen - das ist auch anstrengend und fördert die Muskulatur.
In den Mysterien ist die dunkle Kraft immer weiblich, der Schöpfer immer männlich, da er aus dem Chaos Ordnung schafft durch seine Potenz. Das ist aber weniger in Geschlechter zu deuten, eher so im Yin Yang Stil...als Menschen sollten wir die Harmonie der Energien anstreben, vor allem auch den Gleichklang zwischen rechter und linker Gehirnhälfte
Ich würde gerne mal eure Interpretation hören zu folgendem Thema:
Sollten Daoisten feste Standpunkte vertreten (a la "Daoismus ist meine Philosophie") oder ist es eigentlich der daoistische Weg, alle Standpunkte zu verwerfen und mit dem Fluss des Lebens zu gehen, so wie Bruce Lee immer sagt: "Be like water my friend".
Zitat von Wu im Beitrag #16Man kann darin schon einen Unterschied, zu westlicher Esoterik sehen, wo es eher um Licht, Aufstieg, Glück, Erhöhung geht.
Ja das sehe ich auch so. Man kann schon sagen, dass die meisten westl. Esoteriker schon diesen männlichen Weg Ausdrücken, außer ein paar Ausnahmen (Meister Eckart, Böhme usw.). Das mit den Kreisläufen ist auch eine gute Erkenntnis, da muss ich mal ein wenig drüber nach denken.
Nun, das ist ja kein Klischee, in einer Verallgemeinerung schon, aber ansonsten ist es ja ersichtlich aus der Lehre, z.B. kann ein Daoist besonnener wirken, da er nicht unbedingt diskutieren muss, während ein anderer, etwa ein Christ oder Muslim gerne überzeugen möchte, weil er das vielleicht als seine Pflicht ansieht.
Darum sag ich das ja alles, weil ich meine, dass die Lehre direkten Rückschluss auf den Menschen gibt. Religionskriege gab es ja auch nur von den Parteien, die innerhalb ihrer Schriften schon relativ ausgrenzend und abwertend sind. Oder wenn ich der Meinung bin, dass ich ein elender Sünder bin, dann kann ich gar nicht so freudig wirken wie ein ausgeglichener Daoist, der gerade in der Natur war. Auch das hört sich wie ein Klischee an, ist es aber nicht, da man es ja tatsächlich so wieder finden kann in der Realität.
Ja da ist was dran auf jeden Fall. Selbst der maskuline Kriegertyp ist ja eher ein ruhiger Mann. Dann stellt sich natürlich die Frage, ob die Kultur auf die Spiritualität wirkt?
Zitat von Wu im Beitrag #6Weiß nicht, ob mich der Daoismus "weiblicher" gemacht hat. Ich war ja nie so der harte Macho. Ich würde eher sagen, er hat mich einfühlsamer, resonanter, eingestimmter gemacht. Aber das ist sicher auch durch meine musikalische Ader auch vorgeprägt. Er hat mich aber weg von der Aufstiegsgeschichte, von der Suche nach dem Besonderen gebracht. (Oder das geschah parallel, weil dies wegfiel, wurde auch der Daoismus stimmiger).
Ich denke man kommt da gar nicht drum herum "weiblicher" zu werden, da dies mit dem Dao und der Lehre im Einklang steht. So mal im Gegensatz zum kriegerischen Zen Adepten, der jede Meditation so machen muss, als ob es um Leben und Tod gehe. Gerade bei DschuangDsi merkt man einfach eine ganz andere Art, locker, verspielt, bisweilen gleichgültig (etwa der Trommler nach dem Tod seiner eigenen Frau). Man beschreibt zwar die ideale Mischung aus Yin Yang als 50:50, aber ich sehe das nicht im Daoismus, da nach meiner Einschätzung Yin überlegen ist, alleine schon von der Betonung her. Alleine schon die daoistische Meditation des "einfach nur sitzens" ist ja auch genau das - nicht verkrampft im Lotussitz sich abquälen, sondern einfach nur verweilen, ohne Mühe, ohne Anstrengung, ohne Technik.
Also die Sachen die ich kenne (Alchemie) behandeln immer den Aufstieg der Seele bzw. die Veredelung - und dazu muss zu erst das Weibliche (Wasser) überwunden werden, da es Chaos und Irrationalität darstellt. Natürlich gibt es auch weiblich betonte Kulte, wie du genannt hast, oder die Shakti Kulte aus Indien.
Was siehst du denn speziell als männlich an bei der Dao Lehre?
In der allgemeinen Anschauung von Spiritualität und Okkultem wird die Weiblichkeit immer mit Chaos gleichgesetzt, dem tiefen Wasser, welchem man entkommen muss um aufzusteigen (Alchemie).
Ich denke der Daoismus sieht das anders und betont sogar das Weibliche. So könnte man fragen: Wie feminin ist der Daoismus eigentlich?
Im Gegensatz zu "männlichen" Richtungen der Tatkraft, des Durchhaltevermögens, des mit dem Kopf durch die Wand gehens, sehe ich im Daoismus und in den Schriften eben genau das Gegenteil: Zurückschrauben, Laufen lassen, selbst dem Weg des Wassers folgen, das Weiche siegt über das Harte usw.
Ich finde das sehr prägnant und auch interessant und möchte mit euch gemeinsam gerne freie Gedanken und Assoziationen zu dem Thema erläutern. Vor allem würde mich die Ansicht von Männern interessieren, ob sie der Daoismus "weiblicher" gemacht hat oder ob das im eigenen Leben keine Rolle spielt. Aber natürlich sind die Meinungen von Frauen auch interessant
Zitat von Wu im Beitrag #3Der Text ist aus meiner Sicht gar nicht vorschreibend (du sollst nicht bewerten wäre zudem eine Bewertung), sondern beschreibend
Sehe ich auch so, durch Bewertung kommt Dualität, aber das ist eben ganz normal, der Mensch brauch eben auch Orientierung. Doch oftmals meinen wir, unsere eigene Bewertung wäre das Maß aller Dinge ("Diese Frau/Dieser Mann ist schön, wie kann man das anders sehen?").
Außerdem bringen wir oft Bewertungen in Situationen hinein, wo dies nicht angebracht ist, etwa wenn wir in einem Vorstellungsgespräch als Chef eher auf den kurzen Rock starren statt auf die Arbeitszeugnisse.
So wie ich das verstehe gibt es nicht so eine Metaphysik im Daoismus, daher wird das Dao immanent gesehen. In manchen Strömungen gibt es ja auch noch etwas vor dem Dao, nämlich "WuJi" - aber ich meine bei Laotse usw. kommt das gar nicht vor, aber wie gesagt, bin da kein Fachmann.
Also die meisten Daoisten die ich kenne lehnen Gott, Seele, Transzendenz ab, darum sind es für mich Atheisten (außer die religiösen Daoisten, aber die gibts wohl hier in Deutschland kaum). Das macht aber auch Sinn, weil die ja "Einfachheit" bevorzugen, da sollte man halt so gut wie es geht "ausmisten" - ob das dann tatsächlich so hilfreich ist wie angestrebt mag jeder selbst herausfinden.
Ich selbst fahre gut mit Seele, Göttern, transzendenten Reichen usw. ohne aber die Erdung zu verlieren (was ich aber lernen musste). Aber "daoistisch" ist das natürlich nicht und das Dao wird halt neutral aufgefasst, eher als Wirkkraft, denn als Wesenheit.
Zitat von Wu im Beitrag #13Ich finde aber den Seelenglauben an sich nicht so glaubwürdig.
Ich habe von meinem daoistischen Kumpel gehört, dass es im Dao Denken so etwas nicht gibt und wenn die von Unsterblichkeit reden, dann meinen die immer den Körper (gibt ja die Erzählungen, dass die daoistischen Weisen auf einmal verschwinden bzw. in den Himmel aufsteigen).
Ja das meine ich ja, da wirst du keine guten Leute mehr finden, aber die Rosenkreuzer Tradition ist schön und ein wichtiger Teil westlicher Esoterik. Man kann seine Studien auch alleine machen, Leute mit Durchblick sind sehr rar und überall wo mehr als 3-5 Leute sind wäre ich schon misstrauisch. Um "das Dao zu nähren" ist es oftmals besser alleine zu bleiben, denn in den Gemeinschaften wird eh nur rumgequatscht und ich war auch schon überall "zu Gast" aber immer nur 1x...auch in mystisch christlichen Richtungen ging es letztlich den Leuten um Kochrezepte oder das nächste Volksfest - aber so ist das nun mal - aber die Lehren sind offen, für jeden einsehbar.
Im Sinne von "esoterischer Interpretation" gibt es m.M.n. bessere Sachen, etwa die von Joel S. Goldsmith. Rosenkreuzer sind eigtl. auch super, aber da wird man aktuell wohl kaum gute Leute finden, habe auch mal hier mit einem gesprochen, der wusste gar nicht wovon ich rede (die machen halt auch aktuell mehr Vereinssachen, statt solide esoterische Arbeit).
also ich habe da wie gesagt reingelesen und mir sagt das überhaupt nicht zu. Wird halt auch nie so richtig klar, was das eigentlich sein soll überhaupt (Nondualismus, christliche Mystik, erweitertes Christentum) ?
Ich finde eine Sache zu verfolgen gut, aber man kann das ja auch in Zeiträume einteilen (etwa 1 Monat Daoismus, 1 Monat Buddhismus usw.). Letztlich findet man ja überall gewisse Parallelen, da kommt es dann halt drauf an, welche Bilder einem mehr liegen - Daoismus ist da ja einfach in den Bildern, Natur usw. Ich mag aber schon Götter und Buddhas usw. daher würde mir Daoismus alleine nicht ausreichen...aber war halt auch ne Entwicklung, ich denke so ca. 2 Jahre habe ich nur Daoismus studiert.
Ja Tom, interessant dass er das immer noch macht, hab mich ja mal von ihm inspirieren lassen da rein zu lesen, aber konnte damit überhaupt nichts anfangen (und ich war christl. Mystik usw. nie abgeneigt).
Aber hauptsache man geht einen spirituellen Weg oder? Ich finde das schon gut wenn Menschen 10,20,30,40 Jahre ihr Ding machen und dran bleiben.