Tao Forum

Dào: wie sich ergießend, doch im Gebrauch
wohl nicht zu füllen.

Abgründig tief, oh,
anscheinend aller Wesen Urgrund.

Es mildert ihre Schärfe,
entwirrt ihre Verwicklung,

mildert ihren Glanz, und
wird eins mit ihrem Staub.

Verborgen, oh,
es scheint zu 'existieren' als bloße Möglichkeit.

Wessen Kind? Ich weiß es nicht:
offenbar des Himmelsherrn Vorspiel!

Alquiros erklärt dazu:

Im Dàodéjīng, 帝 dì, der 'Herr (des Himmels)', wird nur hier erwähnt: sogar dieser einst höchste Gott wird reduziert durch Dào als seinen Vorläufer!
Das Kind sucht nach seiner Herkunft: agnostische Ehrlichkeit verehrt das namenlose, 'zeit-lose', unbegreifliche Dào, das himmlische Vorspiel zu allen 'erschaffenen' (erdachten) Schöpfern.

In diesem Kapitel weicht der Stil vom Vorhergehenden ab. Er wird kürzer, suggestiver, auf Vergleiche orientiert. Anders als in den vorhergehenden Kapiteln tritt die Beziehung des Dao nicht allein zu politischen, sondern auch zur religiösen Praxis hervor. Drei neue Gedankentauchen auf: Das Dao erschöpft sich nicht, es ähnelt einem religiösen Wesen, aber übertrifft es noch, indem es ihm vorausgeht. Bemerkenswert ist, daß die mythologischen Vorstellungen vom "Stammesvater", der im Himmel wohnt (di zhi xian), der auch als "höchster Gott" (shang di) bezeichnet, und erst später als "Jadekaiser" (yu huang da di) in der daoistischen Religion verehrt wurde, hier nicht in einem anthropomorphen Gott mündet. Dazu erscheinen die Intentionen des Daodejing, aber auch vieler anderer zeitgenössischen Schriften, zu pragmatisch. Als politische Lehre wird die Wirkungsweise des Dao vorgestellt, die in kontradiktorischen Analogien die Kunst, Maß zu halten, und Gewalt als Mittel auszuschließen, beschwört.

Das Tao war immer da. Deshalb vermag niemand zu sagen, wann es begann. Es ist stets verborgen, weil es stets gegenwärtig ist. Wer könnte sagen, daß es nicht gegenwärtig ist, wo es doch nicht verloren gehen kann?
Es entwirrt das Verworrene, erhebt das Niedrige, erniedrigt das Erhobene. Die besonders Intelligenten werden durch das, was sie nicht wissen, gedemütigt, und die weniger Begabten sind stolz auf das, was sie wissen. So werden die Vollen geleert, und die Leeren gefüllt.
Das Tao ist Leere, die benutzt, aber nie aufgebraucht wird. Es ist immer präsent, doch niemand weiß es zu benutzen. Gleich oder verschieden, zusammen oder allein, das gleiche Tao ist für alle hier und jetzt da.
Worin besteht dann der Unterschied zwischen der einen und einer anderen Person, wenn beide das Tao nicht nutzen? Der Lernende müht sich damit ab zu lernen; der Lehrer müht sich damit ab zu lehren. Worin liegt der Unterschied zwischen Lehrer und Lernendem, wenn beide sich zwischen Geburt und Tod abmühen, den Weg zu finden? Ist denn nicht offensichtlich, daß alle sich mit dem gleichen allgemeinen Suchen abmühen?
Lehre und lerne, lerne und lehre. Niemand ist voll, und niemand ist leer. Als Lehrer lehre, als würdest du leeren; als Lernender lerne, als würdest du füllen. Fülle und leere gleichzeitig, immer im Bewußtsein der Komplexität und Einfachheit allen Geschehens.

Das Tao war immer da. Deshalb vermag niemand zu sagen, wann es begann. Es ist stets verborgen, weil es stets gegenwärtig ist. Wer könnte sagen, daß es nicht gegenwärtig ist, wo es doch nicht verloren gehen kann?
Es entwirrt das Verworrene, erhebt das Niedrige, erniedrigt das Erhobene. Die besonders Intelligenten werden durch das, was sie nicht wissen, gedemütigt, und die weniger Begabten sind stolz auf das, was sie wissen. So werden die Vollen geleert, und die Leeren gefüllt.
Das Tao ist Leere, die benutzt, aber nie aufgebraucht wird. Es ist immer präsent, doch niemand weiß es zu benutzen. Gleich oder verschieden, zusammen oder allein, das gleiche Tao ist für alle hier und jetzt da.
Worin besteht dann der Unterschied zwischen der einen und einer anderen Person, wenn beide das Tao nicht nutzen? Der Lernende müht sich damit ab zu lernen; der Lehrer müht sich damit ab zu lehren. Worin liegt der Unterschied zwischen Lehrer und Lernendem, wenn beide sich zwischen Geburt und Tod abmühen, den Weg zu finden? Ist denn nicht offensichtlich, daß alle sich mit dem gleichen allgemeinen Suchen abmühen?
Lehre und lerne, lerne und lehre. Niemand ist voll, und niemand ist leer. Als Lehrer lehre, als würdest du leeren; als Lernender lerne, als würdest du füllen. Fülle und leere gleichzeitig, immer im Bewußtsein der Komplexität und Einfachheit allen Geschehens.

TAO ist ein weg und eine lebensweise ohne regeln und grenzen,
und eben darum ist TAO zeitlos und vielfältig.
TAO steht hier in einundachtzig sprüchen
und könnte doch in einundachzig büchern stehen,
weil dieser weg von der unterschiedslosigkeit,
der vielfältigen einheit der dinge ausgeht.
TAO zeigt, daß das scharfe zugleich stumpf ist,
TAO klärt das scheinbar verwirrte,
TAO führt das allzu glanzvolle auf das einfachste zurück,
TAO weist hin auf die ordnung, das mosaik der wirklichkeit.
TAO ist ein bild des lebens in einer zeit,
bevor die menschen sich götter schufen.

Das kann man verschieden beantworten. Einerseits ist Mondrian W. Graf von Lüttichau Anarchist, also dem Regellosen zugeneigt.
Andererseits heisst dem Dao folgen, dem Lauf des Lebens folgen für mich auch Situationen zu entsprechen, nicht Regeln. Man findet ja im TTK und im Zhuangzi immer wieder Kritik an den konfuzianischen und mohistischen Regeln, weil sie eigentlich erst dann ansetzen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, die Verbindung zum Dao schon verloren ist. Es ist also eher das Leben in Resonanz.
Das Böse kennt er schon, aber es ist eher ein Nichtentsprechen des Dao. Vielleicht wäre da Entfremdung der bessere Begriff. Und oft ist er recht pragmatisch: Wer Gutes tut, hüte sich vor Ruhm, wer Schlechtes tut, hüte sich vor Strafe.