Ja das meine ich ja, da wirst du keine guten Leute mehr finden, aber die Rosenkreuzer Tradition ist schön und ein wichtiger Teil westlicher Esoterik. Man kann seine Studien auch alleine machen, Leute mit Durchblick sind sehr rar und überall wo mehr als 3-5 Leute sind wäre ich schon misstrauisch. Um "das Dao zu nähren" ist es oftmals besser alleine zu bleiben, denn in den Gemeinschaften wird eh nur rumgequatscht und ich war auch schon überall "zu Gast" aber immer nur 1x...auch in mystisch christlichen Richtungen ging es letztlich den Leuten um Kochrezepte oder das nächste Volksfest - aber so ist das nun mal - aber die Lehren sind offen, für jeden einsehbar.
Ja, das ist auch das, war mir aufstieß. Es geht bei denen in erster Linie darum, Zugang zum inneren göttlichen Ur-Atom zu bekommen und ich sagte, das müsse einem doch auch allein gelingen können durch Meditation, Kontemplation etc. und sie meinten "Nein, das gelingt nur in einer gnostischen Gruppe wie der unseren, also NUR gemeinsam". Danach war ich weg
Zum "Kurs in Wundern" hab ich nur die Ansätze gelesen, und das, was Tom darüber geschrieben hat, es war mir zu theistisch, ich bin eher für eine atheistische immanente Mystik (Da ist mir die Schrift von Uwe Schade - Die Harmonie der Welt, die ich gepostet habe, viel näher). Zu den Rosenkreuzern: Es gibt da sehr verschiedene Gruppen (Wiki zählt 19 auf). Beim Lectorium Rosicrucianum hab ich ähnliche Erfahrungen wie du gemacht, der Schlusspunkt war dann so ein heiliger Ritus, der fast identisch mit einem Gottesdienst war. AMORC klang mir interessanter, war mir aber zu teuer. Da hab ich das nicht weiter verfolgt. Über den Ordo Templi Orientis (O. T. O.) kenn ich fast nur die Interpretationen von Crowley. Letztlich beruht die Gnosis insgesamt auf einen Körper-Geist-Dualismus, wo der Körper das zu Überwindende und der Seelenfunke das zu Entwickelnde ist. Ich finde aber den Seelenglauben an sich nicht so glaubwürdig.
Grüne Berge zeugen weiße Wolken. Weiße Wolken sind die Kinder der Berge. Weiße Wolken hängen Tag für Tag umher; Die grünen Berge stört dies wenig.
Zitat von Wu im Beitrag #13Ich finde aber den Seelenglauben an sich nicht so glaubwürdig.
Ich habe von meinem daoistischen Kumpel gehört, dass es im Dao Denken so etwas nicht gibt und wenn die von Unsterblichkeit reden, dann meinen die immer den Körper (gibt ja die Erzählungen, dass die daoistischen Weisen auf einmal verschwinden bzw. in den Himmel aufsteigen).
Ich war im Lectorium Rosicrucianum und ja, ich habe die auch selbst gefragt, alle verschiedenen Rosenkreuzer-Gruppierungen und Ausrichtungen haben nach deren Aussage absolut NICHTS miteinander zu tun oder gemeinsam. Die Seele ist auch so etwas woran ich mich stoße weil sie auch wieder eine Art Trennung beinhaltet. Die Rosenkreuzer haben mir auch etwas von der Wiedergeburt der Seele erzählt, bis man eben so weit ist und ins absolut Göttliche höhersteigt, bis dahin würde man alle 700 Jahre wiedergeboren und ich fragte "Warum genau 700 Jahre?" Zumal das auch nicht damit übereinstimmt, dass sie sagten, nach dem Tod habe die Zeit keine Relevanz mehr. Und sie sagten "Weil das eben so lange dauern würde, bis man alle Erfahrungen in diesem Leben verarbeitet hätte". Also, immer wenn sich Leute ihrer Sache so absolut sicher sind und nur noch ihre Lehre gelten lassen, dann treibt mich das tendenziell eher weg. Von deren Verboten ganz zu schweigen. Aber ist Daoismus/Taoismus wirklich atheistisch? Das Dao ist doch auch eine Art Göttliches? Vielleicht nicht in einem christlichen Sinne aber es ist doch der Schöpfer von allem und das alles Durchdringende? Wenn es keine Materie ist, dann ist es doch eine Art Gott?
Also die meisten Daoisten die ich kenne lehnen Gott, Seele, Transzendenz ab, darum sind es für mich Atheisten (außer die religiösen Daoisten, aber die gibts wohl hier in Deutschland kaum). Das macht aber auch Sinn, weil die ja "Einfachheit" bevorzugen, da sollte man halt so gut wie es geht "ausmisten" - ob das dann tatsächlich so hilfreich ist wie angestrebt mag jeder selbst herausfinden.
Ich selbst fahre gut mit Seele, Göttern, transzendenten Reichen usw. ohne aber die Erdung zu verlieren (was ich aber lernen musste). Aber "daoistisch" ist das natürlich nicht und das Dao wird halt neutral aufgefasst, eher als Wirkkraft, denn als Wesenheit.
So wie ich das verstehe gibt es nicht so eine Metaphysik im Daoismus, daher wird das Dao immanent gesehen. In manchen Strömungen gibt es ja auch noch etwas vor dem Dao, nämlich "WuJi" - aber ich meine bei Laotse usw. kommt das gar nicht vor, aber wie gesagt, bin da kein Fachmann.
Zitat von Wu im Beitrag #13Ich finde aber den Seelenglauben an sich nicht so glaubwürdig.
Ich habe von meinem daoistischen Kumpel gehört, dass es im Dao Denken so etwas nicht gibt und wenn die von Unsterblichkeit reden, dann meinen die immer den Körper (gibt ja die Erzählungen, dass die daoistischen Weisen auf einmal verschwinden bzw. in den Himmel aufsteigen).
Auch wenn für mich dieses ganze Unsterblichkeitsding eher ein Trip des religiösen Daoismus ist, will ich kurz auf den Seelenglauben eingehen, obwohl er nur an wenigen Stellen bei Laozi und Zhuangzi auftaucht. Mann glaubte, dass es zwei Seelen gibt, ein Körperseele und eine Geistseele, dass die Körperseele nach dem Tod wieder sich mit der Erde vereint, die Geistseele (Hauchseele) mit dem Himmel. Man überträgt da eher die Ideen von Yin und Yang auf dem Körper, ich denke da ist eher ein Prinzip gemeint, als eine Seele im westlichen Sinn als etwas ewiges, göttliches.
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@ Kassandra. Habe im "Gemeinsam das TTK lesen"-Thread schon vieles erklärt. Wenn du noch mehr Fragen hast, frag ruhig. Das Dao ist für mich kein Wesen, ich würde auch den Ursprung nicht so betonen, und auch nichts transzendentes, keine Hinterwelt, sondern der Wirkzusammenhang des Seins. Daher immanent, also weltlich. Eher etwas, was alles durchfliesst, als etwas über- oder außerhalb. Saftbefehl betonte ja schon die Betonung der Einfachheit (ich nehm da gern noch Einfalt und Einklang hinzu), für mich auch die Sicht, dass das hier reicht, ich brauch kein darüber hinaus. Es geht eher darum, wieder zur Resonanz und raus aus der Entfremdung von der Natur zu kommen, sich diesem alles durchströmenden Strom anzuvertrauen. Und das Einfache, Unspektakuläre wertzuschätzen. Mehr dem Leben zu folgen, als den Ideen über das Leben (eingeschlossen den Ideen über einen Sinn des Lebens).
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01.02.2023 15:38
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