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Man muss den Dingen die eigene, stille, ungestörte Entwicklung lassen, die tief von innen kommt, und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann; alles ist austragen – und dann gebären …
Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt und getrost in den Stürmen des Frühlings steht, ohne Angst, dass dahinter kein Sommer kommen könnte.
Er kommt doch!
Aber er kommt nur zu den Geduldigen, die da sind, als ob die Ewigkeit vor ihnen läge, so sorglos still und weit … Man muss Geduld haben! Mit dem Ungelösten im Herzen, und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben, wie verschlossene Stuben, und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind.
Es handelt sich darum, alles zu leben. Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines fremden Tages
Rainer Maria Rilke |
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Eine Yoga-Lehrerin erzählte mir einmal, in vollkommen erleuchteten Geist seien alle Knoten und Schlingen und Verfilzungen gelöst. „Wie macht man das?“ fragte ich sie. Ich erwartete, dass sie jetzt Stellungstechniken des Yoga erklären würde. Aber sie lachte nur und sagte: „Keine neuen Knoten binden“. Clark Strand |
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Einer meiner Freunde, ebenfalls Schüler von Deh Chun, befragte ihn einmal über die Erleuchtung des Buddha. Deh Chun beugte sich weit zu ihm hinüber und flüsterte: „Glaub es nicht.“ Clark Strand |
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Als meine Tochter drei Jahre alt war, brachten wir sie in den von einem Elternverein getragenen Kindergarten in der Nachbarschaft. Da konnte sie drei Vormittage in der Woche mit sieben anderen Kindern aus der Gegend spielen. Einmal, als wir sie morgens wieder dorthin bringen wollten, fing sie in letzter Minute an, nach irgendetwas Interessantem zu suchen, was sie den anderen Kindern zeigen konnte. Erst nahm sie eine Rassel in die Hand, die ihrem kleinen Bruder gehörte, legte sie aber wieder weg. Dann wollte sie eine ihrer Puppen nehmen, aber wir erinnerten sie daran, dass man kein eigenes Spielzeug in den Kindergarten mitnehmen durfte. Schließlich erklärte sie: „Dann bringe ich halt mich mit.“ Das fanden wir, war eine gute Idee, zumal sie den Stress, rechtzeitig da zu sein, entschieden minderte. Wir akzeptierten die Lösung ohne Umschweife. „Na prima, sagte meine Frau, „Du bringst einfach dich mit.“ Als wir sie ablieferten, stellten wir jedoch fest, dass sie an diesem Tag an der Reihe war, etwas ganz besonderes zu bieten. Daran hatten wir nicht gedacht, und jetzt tat es uns leid, ihr nicht genug Zeit gelassen zu haben. „Wir sollten ihr bei solchen Sachen mehr helfen“, sagte meine Frau. „Wir hätten auch daran denken sollen, dass heute ihr Tag ist; dann hätten wir ihr rechtzeitig ein bisschen bei der Auswahl helfen können.“ Aber eine Woche später bei der Elternversammlung lernten wir die Sache anders zu betrachten. Es wurde uns nämlich berichtet, dass Sophie an jenem Tag, als alle Kinder im Kreis saßen, voller Erwartung, was sie mitgebracht habe, einfach verkündet hatte: „Ich bringe mich selbst mit.“ Als sie dann keine Anstalten zu irgend etwas Weiterem machte, fragte die Betreuerin, ob sie vielleicht aufstehen und den Kindern etwas von sich selbst zeigen wolle. Sophie blieb sitzen und sagte: „Ich bringe mich selbst mit“. Und offenbar blieb in diesem Augenblick in diesem Kindergarten die Welt stehen. Noch nie hatte ein Kind gesagt, es bringe einfach sich selbst mit, um dann sitzen zu bleiben, ohne eine Geschichte von sich selbst zu erzählen, ohne irgend einen Gegenstand vorzuweisen oder etwas vorzuführen, was es konnte. Alle saßen für ein paar Augenblicke einfach da und versuchten sich wohl klarzumachen, was das heißt, sich anderen einfach ganz schlicht und still mitzubringen. „Ich würde gern ein Buch über diesen Augenblick schreiben“, sagte die Betreuerin zu uns. „Aber wie bringt man das Erwachsenen bei?“ Clark Strand |
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Ich habe mal einen Psychoanalytiker im Ruhestand gefragt, was seiner Meinung nach der wichtigste Faktor bei einer erfolgreichen Behandlung sei. Er sagte, während der ersten Hälfte seiner Laufbahn habe er gemeint,eine ordentliche Ausbildung sei die entscheidende Voraussetzung. Seine Erfolge mit seinen Patienten hatte er immer dem Umstand zugeschrieben, das er über lange Zeit bei so vielen begnadeten Analytikern studiert hatte. „Und wie sehen Sie es jetzt?“, fragte ich. „Tja“, sagte er, „jetzt wird mir klar, dass die Fähigkeit, in Augenblicken des Schweigens offen zu bleiben, über Erfolg und Misserfolg entscheidet. In der Rückschau waren das die Augenblicke, das Wichtige geschah – Augenblicke, in denen man den Eindruck hat, dass sich gar nichts tut. Ich habe dreißig Jahre gebraucht, um dieses Geschehenlassen zu lernen.“ „Was meinen Sie“ forschte ich weiter, „gibt es wohl noch viele andere Analytiker, die um dieses Geheimnis wissen?“ „Wenn sie bei der Behandlung ihrer Klienten erfolgreich sind, wissen sie“,,erwiderte er. „Aber in den meisten Fällen wissen sie nicht, dass sie wissen.“ Nach kurzem Nachdenken fügte er hinzu: „Wissen Sie, das ist das Knifflige daran. Es ist so einfach.“ Clark Strand |
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Wolf-Dieter Storl: Baum-Meditation als Weg zum eigenen Selbst
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ALAN WATTS - Kunst der Meditation
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Meditation hat nichts mit dem Versuch zu tun, uns selbst zu retten, uns zu verändern, spirituelle Zustände zu erreichen oder große, besondere Erfahrungen zu machen. Alle möglichen Zustände, Erfahrungen, Gedanken und Gefühle können natürlich während der Meditation kommen und gehen, aber sie sind nicht das Ziel! Es gibt kein Ziel - das ist das Schöne daran! Es ist nur eine Einladung, der Raum zu sein, in dem alle Gedanken, alle Gefühle, alle Triebe, auch die unangenehmen, frei kommen und gehen, entstehen und vergehen können. Meditation hat nichts mit dem Versuch zu tun, DORT hinzukommen, wo immer wir glauben, dass es dort ist. Es geht nur darum, HIER zu sein; uns zu erlauben, genau so zu sein, wie wir sind, neugierig auf die gegenwärtige Szene im Film unseres Lebens... Jeff Foster |
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| Scobel25.05.2024 12:171716632254 |
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Verzicht: (k)eine Lösung?!
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| Scobel25.05.2024 12:131716632011 |
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Verzicht: Was brauche ich wirklich? John von Düffel
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| Scobel25.05.2024 11:281716629319 |
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Zitat aus "Der Mann ohne Eigenschaften" von Robert Musil | Kapitel "Heilige Gespräche"
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| Scobel25.05.2024 11:171716628626 |
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"Perfect Days" - die Philosophie des perfekten Tags
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| Scobel25.05.2024 03:301716600623 |
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Der Sinn der Zwecklosigkeit
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| Scobel25.05.2024 03:011716598888 |
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Existenz - Was bedeutet das? François Jullien
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| Scobel25.05.2024 01:591716595162 |
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Vom Koch und dem Nichtstun | Zhuangzis Philosophie
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| Scobel25.05.2024 01:581716595088 |
Thema von Wu im Forum Vergleichendes |
Die Philosophie von "Dune"
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Auf der Patreon-Seite von Yürgen Oster gibt es zur Zeit einen Zhan-Zhuang-Kurs bzw. eine Challenge: Zhan Zhuang von 5 Minuten auf 60 Minuten in 30 Tagen. Jeden Tag etwas länger stehen.
https://www.patreon.com/yuergenoster/posts |
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Thema von Wu im Forum Körperliches |
Der chinesische Meister Wu Wen [...] ging zu Meister Huai Shi, der ihn lehrte, mit Hilfe des heiligen Mantras WU zu meditieren. Dieses Mantra wird mental mit dem Buchstaben U gesungen, der zweimal wiederholt wird: UUUUUU, UUUUUU, wobei der Stimmklang verlängert wird, als ob man das Geräusch eines Wirbelsturms imitiert, wenn er durch eine Bergschlucht heult, oder wie das schreckliche Schlagen der Wellen gegen den Strand.
Das Singen dieses Mantras wird geistig ausgeführt, wenn wir Meditation praktizieren, um die Ruhe und Stille des Geistes zu erreichen, wenn wir den Geist von allen Arten von Gedanken, Wünschen, Erinnerungen, Sorgen usw. leeren müssen. [...] Wu Wen sang das Mantra WU. Er imitierte mit dem U das Geräusch des Windes in der Bergschlucht, das Rauschen des Meeres, wenn es auf den Strand trifft. Wu Wen verstand es, Meditation und Schlaf auf intelligente Weise zu verbinden.
Wu Wen sang sein Mantra mit seinem Geist und dachte an nichts. Wenn ein Wunsch, eine Erinnerung oder ein Gedanke in seinem Verstand auftauchte, wies Wu Wen ihn nicht zurück: Er studierte ihn, analysierte ihn, verstand ihn auf allen Ebenen des Geistes und vergaß ihn dann radikal, vollständig oder endgültig.
Wu Wen sang ununterbrochen sein Mantra. Nichts wurde gewünscht, über nichts wurde nachgedacht, jeder Wunsch oder Gedanke, der im Geist auftauchte, wurde richtig verstanden und dann vergessen. Das Singen des Mantras wurde nicht unterbrochen, die Moskitos und ihre Stiche spielten keine Rolle mehr.
Samael Aun Weor |
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Die wirklichkeit hat nichts großartiges an sich; dinge und worte sind großartig, wenn sie dem selbst einzelner menschen genehm sind. Wer seine werte in sich hat, streitet nicht darum; wer streitet, sucht werte außerhalb. Wer im geschehen lebt, braucht nicht gelehrt zu sein; wissen anzuhäufen, hat nichts mit TAO zu tun.
TAO sammelt nichts, um es festzuhalten; TAO gibt sich dem alltag hin und nimmt sich den alltag. Die ordnung der natur gleicht aus, ohne zu kämpfen. Wir menschen sollten darum wirken, ohne verbessern zu wollen. Mondrian W. Graf von Lüttichau |
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Große Worte sind nicht von Bedeutung; das Bedeutungsvolle ist nicht großspurig. Diejenigen, die sich verteidigen, verstehen nicht; diejenigen, die verstehen, haben nichts zu verteidigen. Indem der Weise sich von Überzeugungen leert, bewegt er sich im Einklang mit dem Wesen der Dinge. Statt sich mit Komplikationen zu füllen, leert der Weise sich von ihnen; statt sich zu erinnern, vergißt er; statt zu finden, verliert er. Es gibt eine Art zu füllen, die leert. Alle Teile von allem entsprechen auf der Waagschale Nichts. Der Weise, der lehrt, gibt nur scheinbar; der Lernende, der versteht, füllt sich nur scheinbar. So stellen Menschen, die sich durch Lernen füllen, schließlich fest, daß sie leer sind. Wenn sie leer sind, finden sie sich in der Fülle und Einfachheit des Gewöhnlichen wieder. Obgleich das Tao auf dem schmalen Grat des Gewöhnlichen zu finden ist, ist es weit und sicher; obgleich es weich und nachgiebig ist, ist es auch fest und verläßlich. Das Gewöhnliche ist es, das außergewöhnlich ist. Um sich mit dem Tao zu bewegen, braucht man nichts besonderes zu tun. Um das Tao zu verstehen, braucht man nichts besonderes zu denken.
Ray Grigg |
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