Für mich würde ich sagen, das dynamische Daseinsgewebe, ein ständiges Spiel von noch Dasein und noch nicht Dasein, ein Geschehen, ein Fließen, das nur angedeutet und nicht beschrieben werden kann.
Grüne Berge zeugen weiße Wolken. Weiße Wolken sind die Kinder der Berge. Weiße Wolken hängen Tag für Tag umher; Die grünen Berge stört dies wenig.
Wann es entstand und warum ist doch eigentlich egal. Da ist das dynamische Lebensgefüge, das auch wir sind. Das ist aus meiner Sicht wichtiger. Dem Dao eine Intention oder Richtung zuzuschreiben macht daraus doch wieder ein Ding, ein Wesen. Wie es bei Zhuangzi beim Flötenspiel des Himmels heißt (ist ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen):
Nun, (das Flötenspiel des Himmels) bläst in zehntausendfacher Verschiedenheit, aber es lässt (die zehntausend Dinge) eben von selbst (erklingen). Wenn alle (ihr tönen) aus sich heraus nehmen, wer sollte sie da noch anstimmen?
Grüne Berge zeugen weiße Wolken. Weiße Wolken sind die Kinder der Berge. Weiße Wolken hängen Tag für Tag umher; Die grünen Berge stört dies wenig.
Also eigentlich kann man auch leben, ohne um ein Dao zu wissen, nicht wahr? Und die vermittelten Werte etc., die wir im Tao Te King lesen, gehen auch nicht vom Dao selbst aus oder? Sie sind menschengemacht? Ähnlich wie in anderen atheistischen Philosophien auch. Dem Dao ist das aber egal, oder? Wenn es ihm überhaupt etwas ist. Es ist ja eh einfach da.
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04.02.2023 22:37
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