Tao Forum

Von Höchsten oben weiß man
unten nur: es gibt sie!
Sein Nächsthöchster ist nahe und gepriesen,
sein Nächsthöchster ist gefürchtet,
sein Nächsthöchster ist verachtet.

Wenig Vertrauen entfalten,
wenig Vertrauen erhalten!

Oh, umsichtige edle Worte des Höchsten:
Aufgaben vollbracht, Geschäfte erledigt,
schon sagen alle anderen Leute:
"Wir taten es selbst ... ganz spontan!"

Versuche, mit Druck zu leiten, und es wird sich Widerstand und später Rebellion erheben. Sei gütig und gerecht, und Respekt und Vertrauen entwickeln sich.
Doch noch höher ist eine unsichtbare Tugend, unfaßbar und unerkannt. Wenn diese geübt wird, bleibt alles ganz. Es kommt nicht zur Abspaltung des einen vom anderen, der Mühe von der Leichtigkeit, der Arbeit vom Spiel. Niemand führt, und niemand folgt. Nichts wird angestrebt, und doch gibt es Geschäftigkeit und Harmonie.
Der Weise, zurückhaltend und wortkarg, bleibt unbemerkt. Doch profitieren auf irgendeine Weise alle von ihm. Wachstum und Reifung geschehen, Stolz und Zufriedenheit entstehen. Statt zu sagen: »Dies ist für uns getan worden«, sagen alle: »Wir haben dies getan.« Statt zu sagen: »Man hat uns dies gelehrt«, sagen alle: »Wir haben dies gelernt.« Wenn wir etwas als uns eigen ansehen, kann sich keine Ablehnung entwickeln. Ohne Ablehnung kann es keine Rebellion geben. Ohne Rebellion herrscht Friede und ein Zustand tiefer Zuwendung.
Vom ersten Anfang an gab es nie einen Augenblick, in dem Alles sich nicht geschäftig selbst erfüllt hat. Der Weise hindert nicht, was immer gewesen ist. So wird nichts getan, und die Menschen sind erfüllt.

Von den ersten führern der gemeinschaft wissen wir nicht mehr,
als daß es sie gegeben haben muß.
Spätere wurden geliebt und geehrt, die nächsten wurden gefürchtet,
noch spätere bezahlt und verachtet.
Gemeinschaft hat bestand nur dort,
wo der führer sich gleichwertig und gleichberechtigt sieht
mit den geführten, diese wiederum mit dem führer.
Jene ersten führer waren ordner. Durch sie wuchs eine ordnung
in der gemeinschaft, die der wirklichkeit entsprach. –
Und wir bilden uns ein, wir hätten selbst geschaffen,
was heute noch davon besteht, durch theorien und gesetze,
die den bedürfnissen einzelner menschen entsprechen!

Allein das Tao zu kennen,
ohne eine Spur der eigenen Existenz,
ist das Höchste

Danach folgt es zu lieben und zu preisen
dann es zu fürchten
dann es verachten

Wenn man sich selbst nicht traut
wie kann er dann jemand anderem vertrauen?

Der große Herrscher spricht wenig
und seine Worte sind unbezahlbar
Er arbeitet ohne Eigennutz
und hinterlässt keine Spuren

Wenn alles vorbei ist, sagt das Volk,
„Es geschah von selbst“