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DAS LEERE ZENTRUM I

Das Herzstück des philosophischen Daoismus ist die Anerkennung und Umarmung des leeren Zentrums. Die klassische Formulierung findet sich in Laozi 11: "Dreißig Speichen bilden ein Rad, aber es ist die leere Mitte, die es nützlich macht." Es gibt eigentlich kein Ding oder Konzept, das nicht an dieser zentralen Leere teilhat. Der Daoismus versucht daher, sie so gut wie möglich zu nutzen. Dies ist Zhuangzis "Nützlichkeit des Nutzlosen".

Wenn wir diese Leere ausfüllen könnten, wäre der Versuch, dies zu tun, ein lohnendes Projekt. Die dem Daoismus zugrunde liegende Prämisse ist jedoch, dass wir das nicht können. Dieser Versuch wäre also eine vergebliche Tätigkeit, die uns von unserer wesentlichsten Erfahrung entfremdet. Im zhuangzianischen Daoismus geht es darum, sich mit unserer tatsächlichen Erfahrung auseinanderzusetzen, um herauszufinden, wie wir die Lebenserfahrung so angenehm wie möglich gestalten können. Es ist keine Flucht vor der Realität, sondern eine Flucht durch sie.

Für selbstbewusste Menschen ist diese Leere allgegenwärtig. Das heißt nicht, dass sie "existiert", sondern nur, dass sie für Wesen, die an Existenz und Nichtexistenz denken, unvermeidbar ist. Sie ist ein rein menschliches Phänomen, und es gibt wirklich keine Rechtfertigung dafür, sie objektiv auf die Wirklichkeit zu projizieren und sie zur Beschreibung des Kosmos zu machen. Die Leere ist in diesem Sinne nur ein weiteres leeres Konzept. Sie ist leer von sich selbst.

Scott P. Bradley

DAS LEERE ZENTRUM II

Auf der erkenntnistheoretischen Ebene ist die Allgegenwärtigkeit der Leere eine Folge unserer absoluten Ahnungslosigkeit. Wir haben keinen blassen Schimmer. Es mag sehr wohl einen Zweck, einen Sinn, eine Wahrheit geben, aber die einzigen, die wir "kennen", sind die, die wir uns ausdenken. Auf der ontologischen Ebene, d. h. dem, was wir "fühlen", je nachdem, wie wir tatsächlich in der Welt sind, ergeben sich diese Dinge ganz natürlich, obwohl sie rational nicht zu rechtfertigen sind. Zhuangzi schlägt vor, letzteres zu bejahen und anzunehmen, wenn auch niemals so weit, dass man die Wahrheit davon weiß. Es ist eine Frage des Vertrauens. Vertraue dich dem Leben an. Sich dem Leben anzuvertrauen ist nichts anderes als sich dem Großen Geschehen anzuvertrauen. Sie sind dasselbe.

Dennoch sind wir rationale Wesen, und die Ausübung der Vernunft gehört genauso zum Menschsein wie alles andere. Nur, wenn wir das tun, sind wir mit einer allgegenwärtigen Leere konfrontiert. Alles Verstehen ist letztlich grundlos.

Wenn dies ein Problem ist, so ist es auch eine Chance. Es ist unser Nichtwissen, das uns veranlasst, uns vertrauensvoll hinzugeben.

Wenn wir unsere Quelle kennen würden, wären wir gut geerdet. Aber diese "Quelle" ist in Wirklichkeit nur als Abwesenheit präsent. Sie scheint "notwendig" zu sein, aber vielleicht ist sie es nicht. Vielleicht hatte Guo Xiang recht und alles ist selbst so, spontan selbst entstehend, ohne Ursache. Auch "die Quelle" ist ein leeres Konzept.

Ein Großteil des Daoismus und die meisten seiner Interpreten machen das Dao gerne zur Quelle. Dafür gibt es eine Menge textlicher Rechtfertigungen. Selbst Zhuangzi scheint um diese Möglichkeit herumzutanzen und mit ihr zu kokettieren. Wenn wir Zhuangzi jedoch als konsistent betrachten, sehen wir, dass diese Flirts, wie auch sein Gebrauch von begründeten Argumenten, dem Zweck der eigenen Selbstentlastung dienen. Ob es eine Quelle gibt oder nicht, ist angesichts unseres andauernden Nichtwissens unerheblich.

Für Zhuangzi ist das Dao auch nicht etwas, mit dem wir uns vereinen oder kommunizieren können. Das Erreichen des Dao ist eine psychologische Erfahrung, nichts weiter. Auch hier geht es einfach darum, den grundlegenden Sinn der Leerheit ernst zu nehmen und konsequent umzusetzen. Wenn wir anders denken wollen, ist das in Ordnung; es ist nur eine Abkehr von der Leerheit.
Unser Hunger nach Erdung, unser Wunsch, die Leere zu füllen, ist so stark, dass selbst jene Philosophien, die viel von der Leere halten, ständig darum kämpfen müssen, dieser Erfahrung treu zu bleiben. Meistens scheitern sie.

Scott P. Bradley

DAS LEERE ZENTRUM III

Künstler sind oft diejenigen, die die Führung übernehmen, wenn es darum geht, unser grundlegendes Gefühl der Leere anzusprechen. Ich denke dabei an den existenzialistischen Roman, Dada, Surrealismus, Absurdismus und "Pataphysik". Das Nachdenken über die vorläufige Definition der Pataphysik hat mich zu dieser Neubetrachtung der leeren Mitte geführt. Diese Definition lautet: "Die Wissenschaft von den imaginären Lösungen und den Gesetzen, die die Ausnahmen regeln".

Diese Definition lädt uns ein, einen Bereich des Denkens zu betreten, in dem ein gewisser Sinn zu liegen scheint, obwohl er nicht wirklich gefunden werden kann. Sie zieht uns aus unserem Wissen heraus und in ein Gefühl des Unbekannten hinein. Für den Künstler ist dies die kreative Grenze.

Worauf es wirklich ankommt, ist Offenheit. Leere ist die Erfahrung eines Mangels, aber sie ist auch eine Gelegenheit, sich auszudehnen und sich im Imaginären aufzulösen. Guo Xiang (252-312) spricht von einer "verschwindenden Einheit" mit allen Dingen, und ich glaube, das ist es, was er meinte. Seine Philosophie ist sehr verkopft, aber ich vermute, dass er auch etwas erlebt hat, von dem er schrieb.

Diese imaginäre Bewegung hat ihren Fokus auf die Totalität, aber das hat keine wirkliche begriffliche Form. Offenheit ist nicht so sehr Offenheit für etwas, sondern einfach offen zu sein. Sie ist in der Tat Leere.

Leere ist eine Erfahrung. Eine menschliche Erfahrung. Sie ist nicht das Nichts - wer oder was im Nichts könnte das Nichts erfahren? Leere ist Selbst-Bewusstsein, das sein eigener Mangel ist. Und das bedeutet nicht die Verringerung der Selbsterfahrung, sondern ihre unendliche Ausdehnung. Nur ist sie jetzt nicht mehr so inselartig - oder zerbrechlich. Jetzt ist es nicht mehr so vollständig identitätsgebunden, sondern kann ohne Verlust jede Identität sein.


Scott P. Bradley

DAS LEERE ZENTRUM IV

Die Leere hat ihren Anfang und ihr Ende in der grundlegendsten menschlichen Erfahrung. Es ist der dritte Begriff, in dem das Selbstbewusstsein notwendigerweise dual ist. Was liegt zwischen "ich" und "mich"? Die Leere. Das menschliche Selbstbewusstsein hat seinen Preis, und das ist er.

In der Passage "Fasten des Herzens/Geistes" des Zhuangzi scheint es um die Wiederentdeckung dieser Leere zu gehen. Sehen mit Qi (ch'i). Konfuzius sagt zu seinem Schüler Yan. Was ist Qi? "Die vitale Essenz [Qi] ist eine Leere, die auf die Anwesenheit von Wesen wartet [dai, abhängig von]. Das Dao allein ist das, was sich in dieser Leere sammelt. Und es ist diese Leere, die das Fasten des Herzens ist" (4:9; Ziporyn).

Als Yan dieses Fasten ausprobiert, entdeckt er, was diese Leere wirklich bedeutet. "Bevor ich das finde, was mich zur Aktivität bewegt, bin ich voll und wirklich. Aber sobald ich das finde, was mich bewegt, stellt sich heraus, dass 'ich' nie zu existieren begonnen hat. Ist es das, was du mit leer sein meinst" (4:10; Ziporyn)? "Genau", antwortet Konfuzius.

Was ihn zur Aktivität bewegt, ist die Leere, die ihm einen Raum schafft, den er füllen kann. Aber dann ist nicht "er" der eigentliche Aktivator, sondern die Leere. Sein Gefühl, ein konkretes Selbst zu sein, ist, wie sich herausstellt, nur eingebildet. Das Selbst gibt es, nur ist es jetzt unfixiert, fließend, transitorisch und verhandelbar. Jetzt ist jedes Selbst möglich. "Manchmal denkt er, er sei ein Pferd, manchmal denkt er, er sei ein Ochse. Ein solches Verständnis ist wirklich zuverlässig, ein solches Verständnis ist zutiefst echt" (7:1). Wenn Zhuangzi sagt: "Sei einfach leer, nichts weiter" (7:13), dann meint er damit, dass wir kein festes Selbst haben. Auf diese Weise können wir in allen Dingen wandern.

Dennoch hängt die Leerheit von der Anwesenheit der Wesen ab. Die Leere ist nicht etwas da draußen, das vor den Dingen existiert; sie "existiert" nur, weil es Dinge gibt. Oder genauer gesagt, weil es ein menschliches Ding gibt, dessen Selbstbewusstsein den Anlass für die Entstehung von Leerheit schafft.

Wie immer geht es hier nur um die menschliche Erfahrung. Es handelt sich nicht um eine metaphysische Theorie über die Natur der Wirklichkeit. Auch das ist Leer-Sein.

"Dao allein versammelt sich in dieser Leere." Die Erfahrung von Dao ist die Erfahrung dieser Leere - einer Leere, die von allen Dingen bevölkert ist, einer Weite - "Eine Ordnung der Weite".

Scott P. Bradley

DAS LEERE ZENTRUM V

Das Selbstbewusstsein erfordert eine Lücke, und diese Lücke bedeutet, dass wir nie ganz "voll und wirklich" sind. Das ist unser leeres Zentrum, der Preis, den wir für unser Selbstbewusstsein zahlen.

So haben wir uns entwickelt. Es gibt keinen Grund, darüber metaphysisch zu werden. Wir müssen keinen großen "Fall" von einem früheren, ursprünglichen Zustand annehmen, zu dem wir nun mühsam zurückkehren müssen. Wir sind nun einmal so, wie wir sind. Es gibt keinen Grund, die Leere auf die Wirklichkeit zu projizieren, nur weil sie zufällig unsere Erfahrung ist. Wir brauchen die Wirklichkeit nicht zum "Geist" zu erklären, nur weil wir zufällig einen haben. Unsere anthropozentrische Hybris kennt keine Grenzen. Selbst Gott existiert, weil wir "ihn" dazu brauchen.

Zhuangzi entmythologisiert die Menschheit vollständig. Er schlägt uns vor, einen nüchternen Blick darauf zu werfen, dass wir nicht "besonders" sind, sondern dass wir mit allen Dingen in diesem Großen Geschehen völlig gleichgestellt sind. Auch wenn wir es vorziehen würden, "Götter" zu sein (ein wenig über den Engeln, wie es in der Bibel heißt), so bleibt doch ein Weg zum Trost in der Erkenntnis unserer völligen Teilhabe an der unaufhörlichen Transformation (unsere Identität eingeschlossen). In der Tat, wo "etwas Besonderes" zu sein bestenfalls eine zaghafte Hoffnung sein kann, eine Hoffnung, die von Zweifeln und Verlustängsten geplagt ist, bedeutet die Befreiung in das Was-auch-immer der Realität die Freiheit von allem Verlust.

Es ist ein wesentlicher Bestandteil des modernen Denkens, dass wir eins mit der Natur sind, auch wenn ein Rest essentialistischer Sehnsüchte bestehen bleibt. Der "wissenschaftliche" Verstand vertritt diese Ansicht. Aber Zhuangzi schlägt etwas mehr vor - eine mystische Bewegung, eine Befreiung in dieses Mysterium. Es handelt sich um eine Mystik ohne spezifischen Glauben, ohne Metaphysik, sondern einfach um die Ausübung des innewohnenden Vertrauens.

Scott P. Bradley

Dreißig Speichen sind vereint in einer Nabe. -
An ihren leeren Stellen liegt es,
daß Wagen zu gebrauchen sind.
Ton wird gebrannt und es entsteht ein Krug daraus. -
An ihren leeren Stellen liegt es,
daß Krüge zu gebrauchen sind.
Türen und Fenster werden ausgemeißelt -
An ihren leeren Stellen liegt es,
daß Zimmer zu gebrauchen sind.
Also
hat man die Fülle für den Zweck,
und hat für den Gebrauch die Leere.

Laozi (Übersetzung Möller)


Dreißig speichen treffen die nabe,
aber das runde leere zwischen ihnen ist das wesen des rades.
Aus ton entstehen töpfe,
aber das leere in ihnen macht das wesendes topfes aus.
Mauern mit fenstern und türen bilden ein haus,
und gerade dort, wo nichts ist, liegt sein wesen.
Grundsätzlich gilt:
Die dinge aus ihrem selbst heraus zu beachten,
scheint nützlich zu sein, ist es jedoch nicht.
Der körper, der sein selbst als krug fühlt oder als wasser oder als mensch,
ist teil derselben wirklichkeit, unterschiedslos.
Sein wesen ist, wo wir nichts sehen und nichts anfassen können.

Laozi (Freie Übertragung v. Lüttichau)

Das Dao der Natur ist in Bewegung und hat keinen Grund zu verharren, daher entfalten sich die zahllosen Lebewesen; das Dao der Oberen ist in Bewegung und hat keinen Grund zu verharren, daher wenden sich alle im Staat ihnen zu; das Dao des Weisen ist in Bewegung und hat keinen Grund zu verharren, daher folgt ihm alles zwischen den [vier] Meeren. Wer die Natur versteht, verbunden ist mit den Weisen, vertraut ist mit den sechs Verbindungswegen und vier Grenzen der Wirkkraft der Oberen und Könige, der gelangt zu sich selbst; auch im Dunklen bringt ihn nichts aus der Ruhe. Die Ruhe des Weisen besteht nicht darin, dass er behauptet, Ruhe sei gut und daher sei er ruhig; sondern die zahllosen Lebewesen sind nicht imstande, seinen Herz-Geist zu beunruhigen,
daher ist er ruhig. Wenn sich Wasser beruhigt, spiegelt es klar Bart und Augenbrauen, es ist vollkommen eben, und der große Handwerker nimmt es als Maßstab. Wenn Wasser, das sich beruhigt hat, solche Klarheit besitzt, um wie viel mehr erst der Lebensgeist! Wenn sich des Weisen Herz-Geist beruhigt, ist erein Spiegel von Himmel und Erde, ein Vergrößerungsglas für die zahllosen Lebewesen.

Leere, Ruhe, Gelassenheit, Teilnahmslosigkeit, Stille, Weite, Nichtstun – das ist das Gleichgewicht von Himmel und Erde, die Vollendung von Dao und Wirkkraft, daher ruhen sich die Oberen, die Könige und die Weisen darin aus.

Wer sich ausruht, spürt Leere; wer leer ist, kann Erfüllung finden; wer erfüllt ist, findet zur Ordnung. Wer leer ist, findet Ruhe; wer Ruhe gefunden hat, kann sich bewegen; wer sich bewegt, erreicht etwas. Wer ruht, greift nicht ein; Nichteingreifen hilft den Beamten, die Angelegenheiten zu meistern. Wer nicht eingreift, wird willkommen geheißen; wer willkommen geheißen wird, den können Sorge und Unheil nicht heimsuchen, der kann lange Jahre leben. Leere, Ruhe, Gelassenheit, Teilnahmslosigkeit, Stille, Weite, Nichtstun – das ist die Wurzel der zahllosen Lebewesen.
Wer dies versteht, kann sich nach Süden wenden und ein Herrscher werden wie Yao; wer dies versteht, kann sich nach Norden ausrichten und ein Minister werden wie Shun. Sich oben zu halten, dazu verhilft die Wirkkraft der Oberen, Könige und Himmelssöhne; es unten auszuhalten, dazu verhilft das Dao der tiefgründigen Weisen und majestätischen Asketen. Sich vom Leben zurückzuziehen und in Muße herumzuwandern, ist die Sache der [einsamen] Gelehrten an den Flüssen, Meeren, auf Bergen und in den Wäldern; damit einzutreten ins Handeln, um die Welt zu befrieden, das sind Verdienste, um große Berühmtheit zu erlangen, und alles unterm Himmel vereint sich. Die Ruhe des Weisen und die Bewegungen des Königs – so führt Nichtstun zu Anerkennung; wer zu Einfachheit und Verzicht findet, dessen Schönheit kann niemand unterm Himmel bestreiten.

Wer die Wirkkraft von Himmel und Erde versteht, wird »Große Wurzel« oder »Großer Ahnherr« genannt; wer im Einklang mit der Natur steht, indem er alles unterm Himmel gleichermaßen achtet, steht auch im Einklang mit den Menschen. Mit den Menschen im Einklang zu stehen, ist eine Freude der Menschen; mit der Natur im Einklang zu stehen, wird genannt »natürliche Freude«.
Zhuangzi sprach: »Mein Lehrmeister, mein Lehrmeister! Er beobachtet scharf die zahllosen Lebewesen, doch nicht aus Gehässigkeit; wohlwollend begegnet er den zahllosen Generationen, doch nicht aus Menschlichkeit; er ist älter als das Altertum, doch nicht aufgrund von Langlebigkeit; er stützt und schützt Himmel und Erde, schnitzt und prägt zahlreiche Formen, doch nicht aufgrund von Geschicklichkeit – das ist natürliche Freude. Daher heißt es: ›Wer die natürliche Freude kennt, der folgt in seinem Leben dem Lauf der Natur, der betrachtet seinen Tod als Wandlung der Lebewesen; verharrt er in Stille, hat er mit dem Yang die Lebenskraft gemeinsam; ist er in Bewegung, hat er mit dem Yin das Wellenförmige gemeinsam.‹ Daher: Wer die natürliche Freude kennt, dem begegnet die Natur nicht feindselig, der wird von den Menschen nicht verurteilt, den ermüden die Dinge und Lebewesen nicht, der wird von den Geistern nicht heimgesucht. Daher heißt es: ›Er ist in Bewegung nach Art des Himmels, verharrt in Stille nach Art der Erde, auf Eines richtet er den Herz-Geist und wird zum König unterm Himmel; die Geister belästigen und die Seele quält ihn nicht, auf Eines richtet er den Herz-Geist, und die zahllosen Lebewesen folgen ihm.‹

Das heißt, Leere und Stille lassen Himmel und Erde wachsen, durchdringen die zahllosen Lebewesen – das ist natürliche Freude. Die natürliche Freude ist der Herz-Geist des Weisen, damit nährt er alles unterm Himmel.«

Zhuangzi

Sei einfach nur leer, das ist alles. Der Geist des Höchsten Menschen funktioniert wie ein Spiegel. Er weist nichts zurück und heißt nichts willkommen; er antwortet, aber hält nichts fest. Deshalb kann er über die Dinge siegen, ohne sie zu verletzten.

Zhuangzi

Man denke auch an verschiedene wichtige Themen/Begriffe, die den Taoismus prägen:

Wuwei als ein Nicht(willentlich)handeln und dadurch gemäss des Daos handeln

Ziran als eine Art von Natürlichkeit, Spontanität, So Sein

Pu als Einfachheit und (mystische) Ungeschiedenheit (mit dem Dao)

Wu Ming als ein Nicht Benennen

Bu Shi Fei als ein Nicht Unterscheiden

Wu Zhi als ein Verlernen von angelerntem Wissen

Wu Si als ein Ohne Ich sein, um das Dao mit dem Ich nicht zu verstellen

Wu Xin als ein Leeren des HerzGeistes (Sitz des Denkens, der Emotionen und des Willens)

Wu Yu Nicht Begehren, um das Wesen zu sehen und nicht nur die Ränder