Tao Forum

Heute habe ich mir Gedanken zum 25. Hexagramm gemacht. Dieses Zeichen trägt den Namen "Die Unschuld" oder "Das Unerwartete". Ich habe mir überlegt, wie ein möglicher Lebensweg unter diesem Urbild beschrieben werden könnte. Hier meine Gedanken dazu.

Der Lebensweg unter dem 25. Hexagramm ist ein Pfad der Reinheit, Stärke und Korrektheit. Das Hexagramm selbst besteht aus den Trigrammen Donner und Himmel, welche jeweils für Kraft, Bewegung, Kreativität und Führung sowie Klarheit, Bestimmtheit, Weisheit und Harmonie stehen. Um erfolgreich zu sein, müssen diese Eigenschaften in Einklang gebracht werden.

Innerhalb des Hexagramms der Unschuld befindet sich das Hexagramm der Entwicklung, welches den allmählichen Fortschritt symbolisiert. Hier muss der Edle die Fähigkeit besitzen, auch im Unglück korrekt zu handeln, um weiteres Unglück zu vermeiden.

Es ist wichtig, an sich selbst zu glauben und Veränderungen herbeizuführen, um Ziele zu erreichen. Durchsetzungskraft und Entschlossenheit sind dabei unerlässlich, aber es ist auch wichtig, im Einklang mit Himmel und Erde zu bleiben. Der Lebensweg unter dem 25. Hexagramm fordert von uns, ständig an uns zu arbeiten und uns weiterzuentwickeln, um das erhabene Gelingen zu erreichen.

Das 25. Hexagramm zeigt einen edlen Menschen, dessen Herz rein und aufrichtig ist. Wenn solch ein Mensch von Unglück heimgesucht wird, kann es nur von aussen kommen.

Der Mensch unter diesem Zeichen übt sich unermüdlich in der Tugend der Wahrhaftigkeit.

Gibt es denn einen Menschen, dem dies bereits gelungen ist? Der von Grund auf reinen Herzens ist und sich unermüdlich in Tugendhaftigkeit hüllt? Die Christen würden jetzt vielleicht Jesus nennen. Für uns Sterbliche ist das denke ich ein sehr hochgestecktes Ziel, dem man sich allenfalls wieder und wieder versuchen kann, anzunähern.

Ja, vermutlich geht es genau darum:
Man versucht sich auf seinem (Lebens-) Pfad stets zu verbessern.
Der Weg ist das Ziel, wie man so schön sagt.

Irgendwie fällt mir da der Selbstoptimierungswahn ein, dem so viele verfallen sind. Also, ich finde die moderne Gesellschaft vermittelt einem sowieso schon das Gefühl, dass man sich stetig verbessern muss, in sämtlichen Bereichen.

Zitat von Kassandra im Beitrag #4

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Irgendwie fällt mir da der Selbstoptimierungswahn ein, dem so viele verfallen sind. Also, ich finde die moderne Gesellschaft vermittelt einem sowieso schon das Gefühl, dass man sich stetig verbessern muss, in sämtlichen Bereichen.

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Des Himmels Bewegung ist kraftvoll.
So macht der Edle sich stark und unermüdlich.

Nur dass niemand unermüdlich ist, ein jeder wird einmal müde Aber ich sehe schon, die Taoisten hatten es damals noch nicht so mit Hashtag "Self Care" "Me Time" etc.

Zitat von Kassandra im Beitrag #4

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Irgendwie fällt mir da der Selbstoptimierungswahn ein, dem so viele verfallen sind. Also, ich finde die moderne Gesellschaft vermittelt einem sowieso schon das Gefühl, dass man sich stetig verbessern muss, in sämtlichen Bereichen.

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Was man heute unter Erreichung des Ziels versteht, sind Staatskarossen und Kronen. Staatskarossen und Kronen sind aber nur etwas Äusserliches und haben nichts zu tun mit dem wahren LEBEN. (...) Heutzutage aber verlieren die Leute ihre Freude, wenn das Vorübergehende sie verlässt. Von diesem Gesichtspunkt aus sind sie auch mitten in ihrer Freude immer in Unruhe. Darum heisst es: Die ihr Selbst verlieren an die Aussenwelt, die ihr Wesen preisgeben an die andern: das sind verkehrte Leute.

Wenn die Leute früher in Unruhe waren, so sind sie heute in permanenter Hast und ob sie in dem Sinne überhaupt noch echte Freude über etwas wahrnehmen können, das frage ich mich manchmal in unserer schnellebigen Zeit.