Danke für die rasche Aufnahme in dieses Forum. Über Yoga kam ich zu Buddhismus und Zen, darüber habe ich viel gelesen. Interessiert hat mich immer auch schon der Taoismus, aber darüber weiß ich noch wenig, denn ich habe mich nicht intensiv damit beschäftigt, obwohl der Vorläufer des Zen, der chinesische Chan, ohne die grundlegenden Gedanken des Taoismus gar nicht möglich war. Aus den Antworten Bodhidharmas an den Gelben Kaiser erkennt man, daß er zu diesem Zeitpunkt schon sehr gut mit dem Taoismus vertraut gewesen war. Liebe Grüße!
Schön das du hier bist. Ich denke, dass C'han/Zen/Seon (ebenso wie Jodo Shinshu) erst durch Kenntnisse des Daoismus besser verständlich werden. Allerdings gibt es auch viele Unterschiede zum Daoismus. Das Weiche fehlt im Zen, auch betont Zen das eigene Bemühen (Jiriki?), während Daoismus Wu Wei betont. Und Daoismus (ich nehm da immer Bezug auf Laozi und Zhuangzi) fehlt das ganze Organisierte und Rituelle (und auch eine formale Ethik). Und er betont das Natürliche, während mir die ganzen Sesshins und vor allem das schnelle gemeinsame Essen nicht so sehr natürlich vorkamen. Dennoch haben sie auch einiges gemeinsam. Gerade einige frühen Texte (sowohl das Xin Ming als auch das Xin Xin Ming) sind nicht weit weg vom Daoismus (vielleicht näher an ihm als am frühen Buddhismus).
Ich verweis auch noch mal auf Gui Dos Video einer Buchsprechung: Chan, also Zen, ist reformierter Taoismus (David Hinton: China Roots)
Grüne Berge zeugen weiße Wolken. Weiße Wolken sind die Kinder der Berge. Weiße Wolken hängen Tag für Tag umher; Die grünen Berge stört dies wenig.
Es stimmt,dass Chan durch Kenntnisse des Daoismus verständlicher wird.Das gehört einfach zusammen-auch in der Praxis.Chan fusst dann noch auf buddh. Weltanschauung.
Danke für deine Ausführungen.Denen kann ich gut folgen.
Eines der ersten Bücher oder vielleicht sogar das erste,das ich mir anfänglich gekauft hatte,war "Tao,Zen und schöpferische Kraft"(Gelbe Reihe).Ich habe es nie aussortiert.
Und da lese ich gerade:"Wer auf Fragen über das Tao antwortet,versteht das Tao nicht...Es ist unmöglich sich über das Tao zu erkundigen,und es gibt keine Antworten auf solche Fragen.Fragen zu stellen die nicht beantwortet werden können,ist töricht.Wer Fragen beantwortet,auf die es keine Antwort gibt,dem mangelt es an innerer Erfahrung.Die Toren und jene,denen innere Erkenntnis fehlt....wissen nichts vom Uranfang.Sie gelangen niemals über den heiligen Kun Kun Berg hinüber,um sich aufzuschwingen in die äußerste Leere,in das Nichts."(chuang tzu)
Ps:Ich habe einen Link gesehen zu einem Artikel"Stehmeditation"(Korea),aber finde ihn nicht mehr.Kannst du mir aushelfen?-So recht weiss ich nicht was ich in der Vorstellung posten könnte.Bin eine relativ normale Type aus Berlin,urspr.Sachsen,Mutter,derzeit so ziemlich arbeitslos(Catering&Service).Bin gern draussen,wandern,in Wald und Heide.
PS:Dem Guido-Kanal kann man nicht alles abkaufen.Er hat manchmal Enstellungen und Überzeugung,die man nicht teilen muss.Will ich mal so sagen.Was ich aber mag,ist,dass er via unbequeme Fragen stellt und das gut recherchiert.
Hier nochmal der direktlink. https://www.huffpost.com/entry/how-to-meditate-standing-_b_6273180. Bei mir geht er. Ich poste demnächst mal noch was von der chinesischen Version. Zhan Zhuang. Stehende Säule oder Stehen wie ein Baum. Aus meiner Erfahrung kann man, wenn man Stehen geübt hat, auch besser sitzen.
Ja, Guido würde ich nicht in allem folgen. Ich finde seinen Blog auch besser als seinen Videokanal. Aber auch da ist nicht alles aus meiner Sicht toll (Politisch, Corona, seine Faszination für käuflichen Sex). Aber einiges an seiner Kritik an Zenmeistern, und viele Inspirationen und Ansätze hab ich da (mehr im Blog) gefunden. Viel gute Literatur hab ich durch ihn gefunden. (von der Lyrik von Ko Un bis zu Zenmeister Wuzu (der eventuell großen Einfluss auf das Dzogchen gehabt hat). Und er macht mit seinem Angkor-Verlag gute Übersetzungsarbeit. Leider gibt es sowas nicht für den Taoismus. Auch versucht er ein neues Bild vom frühen chinesischen Ch'an zu zeichnen. Und weist auf ein anderes Zen-Bild bei Dogen hin. Das find ich recht spannend.
Grüne Berge zeugen weiße Wolken. Weiße Wolken sind die Kinder der Berge. Weiße Wolken hängen Tag für Tag umher; Die grünen Berge stört dies wenig.
Herzlichen Dank für die Aufnahme in diesem Forum. Zu meiner Person: Ich praktiziere Zen/Zazen. Weiss über den Taoismus nicht sehr viel. Bin aber daran und auch an freundlichem Austausch dazu interessiert, da das Chan/Zen ja vom Tao, der meditativen Praxis und dem daraus resultierenden Gedankengut der Taoisten durchdrungen ist. Traditionelle Strömungen, die daraus einen religiösen Überbau und überbordende Riten und Gebräuche daraus entwickelt haben, finde ich nicht so spannend. Da geht es mir übrigens auch mit dem Buddhismus und dem Zen-Buddhismus so. In erster Linie interessieren mich also auch beim Taoismus Inhalte, die aus meditativer Praxis und der zugehörigen Beobachtung des Ganzen resultieren. Und natürlich auch die persönlichen Erfahrungen, die jeder Mensch in der heutigen Zeit aktuell damit so macht.
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30.12.2020 14:11
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