Tao Forum

Solltest du gerade beabsichtigen,
etwas zusammenzuziehen,
musst du es sicher erst dehnen;

Solltest du gerade beabsichtigen,
etwas schwächen,
musst du es sicher erst stärken;

Solltest du gerade beabsichtigen,
etwas abschaffen,
musst du es sicher erst erblühen lassen;

Solltest du gerade beabsichtigen,
etwas wegnehmen,
musst du es sicher erst hingeben:

Dies nennt man feinsinnige Einsicht.

Weiches und Schwaches überwinden
Hartes und Starkes.
Fische sollten nie der Tiefe entnommen,
des Staates scharfe Gerätschaften
entsprechend nie dem Volk gezeigt werden.

Das Prinzip ist einfach: Aus einem geht ein weiteres hervor. Deshalb müssen, bevor Meisterschaft erreicht werden kann, Irrtümer sich manifestieren; bevor Wissen entstehen kann, muß Unwissenheit bestehen; bevor Verstehen sich entwickeln kann, muß Verwirrung da sein; bevor Weisheit in Erscheinung treten kann, muß Torheit herrschen.
Deshalb benutzt der Weise Irrtümer, um Meisterschaft zu erlangen; er umarmt Unwissenheit, um Wissen zu erlangen; er kultiviert Verwirrung, um zu Verstehen zu gelangen; er huldigt der Torheit, um Weisheit zu finden.
Für den Weisen ist Verlieren Erwerben, Leeren Füllen. Er heißt Verwirrung und Torheit willkommen. Unwissenheit und Irrtümer sind ein verheißungsvoller Anfang.

er sich klein fühlt, sehnt sich nach größe;
wer sich schwach sieht, glaubt an macht und betet sie an;
wer unzufrieden bleibt im alltag seiner gemeinschaft,
der hofft auf ein jenseits.
Aus alledem entstand die vorstellung von göttern.

Wer macht ausüben will, unterstützt den götterglauben der menschen.
Religionen geben eine hoffnung,
mit der sich die menschen betäuben.
So vergessen sie ihre eigene mitte,
aus der stärke und zufriedenheit in ihren alltag wachsen könnten.