Zitat von Kassandra im Beitrag #8
Der Kurs in Wundern bezieht sich schon auf die Bibel.
Obwohl "Ein Kurs in Wundern" christliche Begriffe verwendet, verdreht es die zentrale Botschaft des Evangeliums, indem es die Verfehlung gegenüber Gott (=Sünde) leugnet, den Opfertot am Kreuz ablehnt und Jesus zu einer esoterischen Metapher statt zum Erlöser macht. Es ist daher nicht eine Vertiefung des christlichen Glaubens, sondern eine Neuinterpretation, die in fundamentalen Punkten der Botschaft von Jesus Christus widerspricht.
Was das Christentum und den Daoismus angeht, unterscheiden sie sich vor allem in ihrem Gottesverständnis, ihrer Moral und ihrer Sicht auf das Heil. Während das Christentum eine aktive Beziehung zu einem persönlichen Gott betont, sieht der Daoismus das höchste Ziel in der Harmonie mit dem universellen Fluss des Dao.
Trotz der Unterschiede gibt es aber auch Berührungspunkte: Beide Traditionen lehren Demut, Einfachheit und das Loslassen von übertriebenem Ego. Manche Christen sehen daoistische Prinzipien wie Wu Wei (Nichterzwingen) oder das Leben in Einklang mit der Natur als hilfreiche Ergänzung zu ihrem Glauben – solange sie nicht die zentrale Botschaft von Christus ersetzen.
Letztlich sind es aber zwei verschiedene Wege mit unterschiedlichen Zielen:
Das Christentum zielt auf eine persönliche Erlösung durch Jesus Christus.
Der Daoismus sucht die Harmonie mit dem Kosmos und das Verstehen des natürlichen Weges durch Arbeit an sich selbst.
Ein Kurs im Wundern und der Daoismus haben aber ganz fundamental unterschiedliche Weltbilder:
Ein Kurs im Wundern ist eine idealistische, fast gnostische Lehre, die die Welt als Illusion betrachtet und alles auf mentales Training reduziert.
Daoismus ist eine naturbezogene Philosophie, die das Leben so annimmt, wie es ist, und einen harmonischen Umgang mit der Realität anstrebt.
Daher hat Ein Kurs in Wundern nichts mit dem Daoismus zu tun – weder in der Weltsicht noch in den Methoden oder Zielen. Der Daoismus feiert das Leben, während Ein Kurs im Wundern es als Illusion verwirft.
Deshalb harmoniert die Botschaft von Jesus Christus mehr mit dem Daoismus, als mit "Ein Kurs im Wundern".